Collaborative Warehouses

Voraussetzung für die Zusammenarbeit der intralogistischen Systemtechnik von zwei oder mehr Standorten ist es, zunächst den jeweiligen Standort zu einem smarten Warehouse zu entwickeln. Im smarten Warehouse sind die Mechanik, die Steuerung und die Software komplett vernetzt. Diese smarten Warehouses tauschen ihre Informationen dann über eine digitale Plattform aus und werden so untereinander verbunden.Das angestrebte Ziel ist dabei die Synchronisation aller Anlagen, um autarke, standortübergreifende Logistikprozesse zu schaffen, was den Weg zum Internet of Things (IoT) ebnet.

Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg ist mit der vorausschauenden Wartung bzw. ‚Predictive Maintenance‘ erreicht. Dabei werden Produktions- und Messdaten von Maschinen und Anlagen für die Ableitung von Wartungsinformationen verwendet. Durch die proaktive Wartung können Störungs- und Ausfallzeiten der Anlagen minimiert und dadurch Kosten gesenkt werden. Nicht nur die Verfügbarkeit der Anlage steigt, auch die Produkt- und Prozessqualität können verbessert werden.
Wie funktioniert Predictive Maintenance? Für die Generierung der Datenbasis werden die Maschinen mit Sensoren ausgestattet, welche eine Fernüberwachung in nahezu Echtzeit ermöglichen. Aus der ständigen Messung und Auswertung dieser Daten ergibt sich das ‚Condition Monitoring‘, also eine kontinuierliche Zustandsüberwachung. Dabei werden die Daten der überwachten Komponenten auf einem Dashboard dargestellt. Die Computing-Plattformen sind in der Lage, Muster innerhalb der Betriebsparameter zu erkennen sowie diese zu interpretieren. Auf Grundlage dieser Muster kann eine Berechnung der Lebensdauer erfolgen und Ausfall- bzw. Verschleißprognosen erstellt werden.
Zusätzlich dienen definierte Betriebsparameter als Entscheidungshilfe für die Festlegung optimaler Wartungszeitpunkte und ermöglichen Rückschlüsse auf den aktuellen Betriebszustand einer Maschine.
Das Predictive Maintenance richtet sich also nach dem tatsächlichen Anlagenzustand und nicht wie bei einer turnusmäßigen Instandhaltung nach Intervallen oder Laufzeiten.
Die Computing-Plattformen ermöglichen eine Vernetzung aller Betriebsdaten im Gesamtsystem. Hierdurch kann eine ganzheitliche Optimierung der Leistungserbringung angestrebt werden. Deshalb gilt Predictive Maintenance alseine der Schlüsselinnovationen der Industrie 4.0.

Das fahrerlose Transportsystem KARIS PRO (GEBHARDT 2018)

Mit der GEBHARDT Galileo IoT Plattform zum Smart Warehouse und der Intralogistik 4.0
Für die Realisierung eines smarten Warehouses arbeitet GEBHARDT mit der Galileo IoT Plattform. Sie ermöglicht es den Betreibern der Intralogistikanlagen, sämtliche Anlagenkomponenten von der Mechanik, über die Steuerung und Software hinaus in einer Cloud vollständig und durchgängig zu digitalisieren und zu vernetzen. Intralogistik wird somit IoT-ready. Über die Dashboards können Kunden jederzeit auf die Daten ihrer Anlage zugreifen und erhalten Auskunft über den derzeitigen Anlagenzustand. Drohende Stillstände und notwendige Wartungsarbeiten werden somit frühzeitig anhand der Verschleißparameter erkannt. Des Weiteren kann die gesamte Anlage als digitaler Zwilling in der Galileo IoT Plattform virtualisiert werden. Dadurch kann die Planung der gesamten Anlage, deren Umbauten oder Erweiterungen sowie ihr Betrieb vereinfacht und der Einsatz von Augmented Reality ermöglicht werden.


Ausschnitt aus dem Galileo IoT Dashboard. Hier zu sehen ist ein digitaler Zwilling (GEBHARDT 2018)

GEBHARDT-Video Collaborative Warehouse:
https://www.youtube.com/watch?v=H8CjYKo7LrQ&t=98s


Verfasser
GEBHARDT Intralogistics Group // GEBHARDT Marketing-Abteilung
https://www.gebhardt-foerdertechnik.de


Sachstand
Februar 2020
Im Herbst 2018 gingen die I.N.Fachbeiräte ‚Wissenschaft‘ und ‚Wirtschaft‘ davon aus, dass für die Entwicklung von „Collaborative Warehouses“ zwar schon wichtige Systembauteile vorhanden sind, jedoch noch einige Forschungsarbeiten zu leisten sind, weshalb sie erst in weiterer Zukunft Einzug in die Branche halten dürften.