Selbstorganisierende Lagersysteme

Erklärung

  • Ein Lagersystem besteht aus unterschiedlichen Komponenten zur Lagerung und Organisation der entsprechenden Lagerobjekte.
  • Selbstorganisierende Lagersysteme helfen bei den gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Flexibilität und Anpassungsfähigkeit und der Beschleunigung von Prozessen (Nutzen).
  • Durch eine stetige Optimierung der Materialflüsse und Lagerorte werden bestmögliche Zugriffszeiten und Umschlagsleistungen realisiert.
  • Das System reagiert selbständig in Abhängigkeit von Verfügbarkeit und Auslastung der Lagerobjekte, und führt situationsorientiert dynamische Anpassungen durch.

Charakteristika selbstorganisierender Lagersysteme

  • Die Selbstorganisation eines Lagersystems ist innerhalb unterschiedlicher Systemebenen möglich, wobei der Automatisierungsgrad variieren kann: Die Möglichkeiten reichen von softwareunterstützen Prozessen im manuellen Lager bis hin zu vollautomatisierten Anlagen, bei denen sich die Fördertechnikkomponenten und Materialflüsse dynamisch verändern.
  • Dabei ist eine enge Verzahnung zwischen Bestands- und Auftragsverwaltung erforderlich, um die Optimierung zu ermöglichen. Basierend auf einer automatischen Analyse der Lagerbestände und der bisherigen bzw. künftig geplanten Materialflüsse kann das System selbstorganisierende Maßnahmen anstoßen.
  • Analogien bestehen zur selbstorganisierenden bzw. autonomen Fördertechnik.

Bereits vorhandene Elemente selbstorganisierender Lagersysteme

  • Auswahl der optimalen Lagerziele durch automatische ABC-Analyse (Verkürzung der Transportwege).
  • Lageroptimierung durch automatische Umlagerungen in Schwachlastzeiten, wie z. B. Verdichtung mehrerer Anbruchpaletten.
  • Gleichmäßige Verteilung der Kommissionieraufträge auf alle Lagerbereiche.
  • Auswahl des aktuell günstigsten Transportweges (z. B. schnellster Weg oder kürzeste Strecke).
  • Automatische Umleitung bei Ausfall von Transportstrecken oder Stau.
  • Umverteilung autonomer Fahrzeuge in andere Lagerbereiche in Abhängigkeit der Auslastung der einzelnen Bereiche (z. B. vom Wareneingang in den Versand).
  • Flexible Anpassung der Transportwege (z. B. selbstorganisierende Fördertechnik).

Eine allgemeine Darstellung von Systemlösungen finden Sie beispielsweise hier: Eine allgemeine Darstellung von Systemlösungen finden Sie beispielsweise hier: https://www.kardex-mlog.de/de/products-mlog/systemloesungen.html

Als konkretes Beispiel einer selbstoptimierenden Lagerlösung wird MSequence vorgestellt: https://www.kardex-mlog.de/de/products-mlog/systemloesungen.html

Verfasser
Christoph Höger
http://www.kardex-mlog.com

Sachstand
Februar 2020
Im Herbst 2018 gingen die I.N.Fachbeiräte ‚Wissenschaft‘ und ‚Wirtschaft‘ davon aus, dass selbstorganisierende Lagersysteme innerhalb von drei Jahren marktverfügbar sein dürften, da für einige Aufgabenstellungen bis zur Praxisreife noch Forschungsbedarf gesehen wird.